Toskana 2014

Kamelienblüte, Kunst, Kultur und Landschaft in der Toskana
 

Siena

003Eine Reiseleiterin aus Italien sagte mal:" Man kann nicht über die Geschichte Sienas berichten ohne Florenz zu erwähnen".  Das sagt schon einiges über die ewige Rivalität zwischen den beiden Städten aus. Siena war Kaisertreu und Florenz Papsttreu. Das hatte zur Folge, dass sich beide Städte im Mittelalter bei der Errichtung des Doms zu übertrumpfen versuchten. Für den Touristen kann das nur schön sein, denn was da entstanden ist, ist wirklich prächtig. Vor der Stadt ist eine große Befestigungsanlage errichtet. Sie diente nicht etwa zum Schutz der Stadt, sondern dort hatte die Familie Medici aus Florenz eine Festung gebaut, um sicher vor der Stadt Siena zu sein. Die Stadt Siena teilt sich in 17 Stadtteile, die Contraden. Alljährlich wird auf dem zentralen Platz, der Piazza del Campo, ein Pferderennen ausgetragen, in dem die Contraden gegeneinander antreten. Jede Contrade wählt ein Pferd und einen Reiter aus, der den Stadtteil beim Palio, so wird das Rennen genannt, vertritt. Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass auf diesem Platz ein Pferderennen stattfinden kann. Es kommt auch häufig bei dem Wettbewerb zu schlimmen Unfällen. Im Übrigen muss das Pferd durch das Ziel kommen, egal ob mit oder ohne Reiter. - Na ja, Tradition. Auf dem Weg zum Platz kamen wir an einigen Patrizierpalästen vorbei, die heute meist Bank- oder Geschäftshäuser sind. Auf der Piazza del Campo steht das Rathaus, der Palazzo Publico. In den Ausstellungsräumen des Hauses, sind sehr schöne Fresken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. 004Durch die schönen engen Gassen der Stadt gelangten wir schließlich zum Dom. Hier konnten wir uns überzeugen, dass die Rivalität mit Florenz dazu führte, dass die Baumeister sich selbst und vor allem die Florentiner Baumeister, zu übertreffen versuchten. Ursprünglich hatte man vor, das jetzige Hauptschiff des Doms als Querschiff zu errichten, und ein gewaltiges Hauptschiff dazu zu schaffen. Reste des nie beendeten Bauwerks sind noch zu sehen. Das es in der Toskana Marmor gibt, ist bei allen Dombauten, die ich sehen konnte, offensichtlich. Außen so wie Innen wird Marmor reichlich eingesetzt und meist im Wechsel von Weiß und Grün. Das Innere des Doms in Siena ist mit Fresken und Bodenintarsien geschmückt. Die Kuppel ist ebenfalls eine Augenweide. Die Kanzel des Doms ist vom Bildhauer Nicola Pisano errichtet. Pisano hat auch die Kanzel des Doms von Pisa und dem dortigen Baptisterium geschaffen.

Die anschließende Freizeit nutzten wir zum Bummel durch die Gassen zurück zur Piazza del Campo. Dort gab es in einem Kaffee leckeren Cappuccino und Kuchen. Jetzt waren wir gespannt auf den nächsten Tag der Reise - Florenz.